Inflation ist eine anhaltende und oft unvorhersehbare Kraft, die die Kaufkraft des Geldes im Laufe der Zeit untergräbt. Für Anleger bedeutet dies, dass die Renditen der Anlagen die Inflation übertreffen müssen, um das Vermögen zu erhalten oder zu vermehren. Es stellt sich dann die Frage: Wie kann man ein Anlageportfolio gestalten, das nicht nur wächst, sondern auch eine Absicherung gegen Inflation bietet?

Der Aufbau eines inflationssicheren Portfolios erfordert einen strategischen Ansatz, der sich auf Vermögenswerte konzentriert, die in inflationären Zeiten in der Regel eine Outperformance erzielen. Im Folgenden finden Sie einige wesentliche Schritte und Überlegungen zum Aufbau eines Portfolios, das den Auswirkungen steigender Preise standhalten kann.

1. Diversifizieren Sie über Anlageklassen hinweg

Eines der Grundprinzipien eines gut aufgebauten Portfolios ist die Diversifizierung. Dies ist besonders wichtig für den Schutz vor Inflation, da verschiedene Anlageklassen auf unterschiedliche Weise auf Inflationsdruck reagieren.

• Bestände: Aktien gelten oft als guter Inflationsschutz, insbesondere in Sektoren, in denen steigende Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden können, wie z. B. Basiskonsumgüter, Energie und Versorger. Aktien haben in der Vergangenheit die Inflation langfristig übertroffen, da Unternehmen auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen wachsen und Gewinne erzielen können.
• Wertpapier: Festverzinsliche Anlagen wie Anleihen können in Inflationsphasen leiden, weil ihre festen Zinszahlungen real an Wert verlieren. Bestimmte Arten von Anleihen können jedoch zum Schutz vor Inflation beitragen:
  • TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities): Diese von US-Staatsanleihen ausgegebenen Anleihen sind so konzipiert, dass sie mit der Inflation Schritt halten. Der Hauptwert von TIPS steigt mit der Inflation, was sie in inflationären Zeiten zu einer attraktiven Option macht.
  • Variabel verzinsliche Anleihen: Diese Anleihen haben Zinssätze, die sich regelmäßig an Änderungen der Inflation oder der Referenzzinssätze anpassen und einen gewissen Schutz bieten, wenn die Inflation steigt.
• Sachwerte: Sachwerte wie Immobilien und Rohstoffe werden oft als Inflationsschutz angesehen. Mit steigender Inflation steigen im Allgemeinen die Kosten für Waren und Dienstleistungen, und auch die Sachwerte steigen tendenziell auf.
  • Immobilien: Investitionen in Immobilien, insbesondere in Mietobjekte, können einen soliden Schutz vor Inflation bieten, da die Immobilienwerte und Mieten in der Regel im Einklang mit der Inflation steigen.
  • Waren: Edelmetalle wie Gold und Silber sind weithin als Absicherung gegen Inflation bekannt, da ihr Wert oft steigt, wenn die Kaufkraft der Währung sinkt. In ähnlicher Weise können Öl und Agrarrohstoffe vom Inflationsdruck profitieren.

2. Konzentrieren Sie sich auf Dividendenaktien

Dividendenaktien sind besonders attraktiv, wenn es darum geht, die Inflation zu bekämpfen. Diese Aktien repräsentieren in der Regel etablierte Unternehmen mit einer Geschichte stabiler Erträge und der Verpflichtung, Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Dividenden bieten regelmäßige Erträge, die dazu beitragen können, die erodierenden Auswirkungen der Inflation auszugleichen.

• Dividenden-Wachstumsaktien: Dabei handelt es sich um Unternehmen, die nicht nur Dividenden zahlen, sondern auch eine Erfolgsbilanz bei der Erhöhung ihrer Dividendenausschüttungen im Laufe der Zeit vorweisen können. Dieses Wachstum kann den Anlegern auch in einem inflationären Umfeld steigende Erträge bescheren und so zum Erhalt der Kaufkraft beitragen.
• Dividenden-ETFs und Investmentfonds: Wenn Sie einen stärker diversifizierten Ansatz bevorzugen, können Sie mit dividendenorientierten börsengehandelten Fonds (ETFs) und Investmentfonds in einen Korb von dividendenzahlenden Aktien investieren. Dieser Ansatz kann ein stetiges Einkommen mit dem Potenzial für langfristiges Wachstum bieten.

3. Integrieren Sie inflationsresistente Sektoren

Bestimmte Wirtschaftszweige sind aufgrund der Art ihrer Geschäftsmodelle widerstandsfähiger gegen Inflation. Diese Sektoren verfügen oft über eine höhere Preissetzungsmacht oder sind in Branchen tätig, in denen die Nachfrage relativ stabil bleibt, selbst wenn die Inflation die Kosten in die Höhe treibt.

• Gesundheitswesen: Mit zunehmendem Alter der Menschen steigt die Nachfrage nach Gesundheitsversorgung tendenziell, unabhängig von den wirtschaftlichen Bedingungen. Gesundheitsunternehmen, insbesondere solche, die grundlegende Dienstleistungen oder Arzneimittel anbieten, können oft die Preise erhöhen, um mit der Inflation Schritt zu halten.
• Versorgungswirtschaft: Versorgungsunternehmen wie Strom-, Wasser- und Erdgasversorger arbeiten in einem regulierten Umfeld, haben aber oft die Möglichkeit, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. Dies macht sie in inflationären Zeiten zu einem defensiven Spiel.
• Basiskonsumgüter: Unternehmen, die Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Getränke und Haushaltsprodukte herstellen, entwickeln sich in inflationären Zeiten tendenziell gut, da die Verbraucher weiterhin lebenswichtige Produkte kaufen müssen. Diese Unternehmen sind in der Regel in der Lage, ihre Preise zu erhöhen, ohne die Nachfrage zu verlieren.

4. Ziehen Sie ausländische Investitionen in Betracht

Internationale Anlagen können ein wirksames Mittel sein, um Ihr Portfolio vor Inflation zu schützen, insbesondere wenn die Inflation in Ihrem Heimatland stärker ausgeprägt ist. Schwellenländer können höhere Renditen erzielen, insbesondere wenn ihre Volkswirtschaften schneller wachsen als die Industrieländer.

• Ausländische Aktien: Unternehmen in Ländern mit niedrigerer Inflation oder schneller wachsender Wirtschaft können möglicherweise bessere Renditen erzielen. Schwellenländer, insbesondere in Asien und Lateinamerika, können von höheren Wachstumsraten profitieren, die die Inflation in den stärker entwickelten Regionen übertreffen.
• Währungsabsicherung: Wenn die Inflation in Ihrem Heimatland besonders hoch ist, können Sie in Erwägung ziehen, in Fremdwährungen oder auf Fremdwährungen lautende Vermögenswerte zu investieren. Währungsabsicherungsstrategien können vor einer Abschwächung der Landeswährung und einer inflationsbedingten Währungsabwertung schützen.

5. Regelmäßiges Rebalancing

Die Inflation kann die relative Performance verschiedener Anlageklassen verändern. So können sich Aktien in bestimmten Inflationsphasen besser entwickeln als Anleihen, während Rohstoffe in anderen Perioden hervorragend abschneiden können. Eine regelmäßige Neuausrichtung Ihres Portfolios – mindestens jährlich – stellt sicher, dass es mit Ihren Anlagezielen und Ihrer Risikotoleranz übereinstimmt.

6. Investieren Sie in kurzfristige Staatsanleihen oder Zahlungsmitteläquivalente

Während Bargeld in einem inflationären Umfeld im Allgemeinen keine ideale langfristige Investition ist, kann ein Teil Ihres Portfolios in kurzfristigen Staatsanleihen oder Zahlungsmitteläquivalenten Liquidität bereitstellen und das Risiko reduzieren. Diese Vermögenswerte bieten zwar nicht das gleiche Wachstumspotenzial wie Aktien oder Immobilien, können aber in Zeiten der Marktvolatilität als Puffer dienen.

Schlussfolgerung

Inflation kann ein stiller Vermögenskiller sein, aber mit sorgfältiger Planung und der richtigen Strategie können Sie ein Portfolio aufbauen, das nicht nur der Inflation standhält, sondern auch in einem inflationären Umfeld gedeiht. Die Diversifizierung über eine Mischung aus Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Immobilien und internationalen Vermögenswerten kann dazu beitragen, Ihr Portfolio vor den erosiven Auswirkungen der Inflation zu schützen. Indem Sie sich auf Vermögenswerte konzentrieren, die in inflationären Zeiten tendenziell eine Outperformance erzielen, und Ihr Portfolio regelmäßig neu ausbalancieren, können Sie langfristigen finanziellen Erfolg erzielen und gleichzeitig Ihr Vermögen vor Inflation schützen.